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Wem gehört unsere Aufmerksamkeit?- 4 Tipps für mehr Fokus

9/11/2018

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„Meine Erfahrung entsteht daraus, worauf ich meine Aufmerksamkeit lenke“ schrieb schon 1890 William James in „Prinziples of Psychology“.
 
„Das erste, was ich morgens bei meiner Frau sehe, ist ihr Blick ins Smartphone. Das Gleiche gilt abends vor dem Bett gehen“ so mein Schwiegervater, Ende achtzig über seine Frau in den Siebzigern. Niemand scheint sich der Sogwirkung der Technologien entziehen zu können, die um unsere Aufmerksamkeit buhlen. Jung und alt sind infiziert von der Möglichkeit jederzeit an eine Unzahl von Informationen zu kommen und mit jedem in Kontakt zutreten.
 
Was unser Leben vorerst ungemein erleichtert hat, scheint sich jetzt in ein größeres Problem zu verwandeln. Schon vor dem Erscheinen der Smartphones klagten die Menschen über die auf sie hereinbrechende Email Flut, die ihnen wertvolle produktive Zeit stiehlt.
 
Jetzt haben wir unser Device jederzeit dabei und zugänglich. Achtzig Mal täglich öffnen Benutzer im Schnitt ihr Mobiltelefon. Das bestätigt zum Beispiel Apple.
 
Das sind wir: Augen glasig, Mund offen, Hals schief, in Dopamin- und Filterblasen gefangen. Unsere Aufmerksamkeit wird zusammen mit unseren Daten an Werbetreibende verkauft und uns zerstückelt zurückgegeben. Das senkt nicht nur die Produktivität. Es führt auch zu Stress und zu zunehmendem Unbehagen.
 
Facebook und Instagram haben reagiert und stellen neue Werkzeuge vor, um die Zeit auf ihren Plattformen zu beschränken. Aber warum?  
 
Die Unternehmen scheinen zu vermuten, dass die viele Zeit im Internet keine wünschenswerte, gesunde Gewohnheit ist, sondern ein lustvolles Laster: eines, das unkontrolliert in eine Sucht abgleiten kann. Sie sind damit ein Teil der „time well spent“ Bewegung, die den Menschen helfen soll ihre Smartphone Sucht zu bekämpfen.
 
"Die Befreiung der menschlichen Aufmerksamkeit kann der entscheidende moralische und politische Kampf unserer Zeit sein", schreibt James Williams, ein Technologe, der zum Philosophen und Autor eines neuen Buches "Stand Out Of Our Light" geworden ist.
 
Herr Williams vergleicht das aktuelle Design unserer Technologie mit "einer ganzen Armee von Jets und Panzern", die darauf abzielen, unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen und zu behalten. Und die Armee gewinnt. Wir verbringen den Tag mit unseren Bildschirmen, zucken mit den Daumen in den U-Bahnen, Aufzügen und  beim Warten an Ampeln etc..
 
Um produktiv zu sein und Stress besser zu bewältigen, müssen wir daher unsere Fähigkeiten im Aufmerksamkeitsmanagement stärken. Aufmerksamkeitsmanagement ist die Praxis, Ablenkungen zu kontrollieren, präsent und im Fluss zu sein, und den Fokus zu maximieren.
 
Es geht darum, aktiv statt reaktiv zu sein. Es ist die Fähigkeit zu erkennen, wenn ihre Aufmerksamkeit gestohlen wird (oder das Potenzial hat, gestohlen zu werden) und sich stattdessen auf die Aktivitäten konzentriert, die sie wählen. Anstatt zuzulassen, dass Ablenkungen sich ihrer bemächtigen, wählen sie, zu welchem Zeitpunkt Sie ihre Aufmerksamkeit  gemäß Prioritäten und Ziele worauf lenken.
 
Folgende Tipps können dabei helfen:
 
  1. Technologie. Sie ist da, um Ihnen zu dienen, nicht umgekehrt! Entscheiden Sie sich, die Kontrolle zu übernehmen, indem Sie die Benachrichtigungs- Funktion bei E-Mails deaktivieren. Stellen sie Ihr Telefon so oft wie möglich ruhig und außer Sichtweite.
  2. Umgebung. Setzen Sie Grenzen, besonders in einer Open-Office-Umgebung. Verwenden Sie Kopfhörer oder stellen Sie ein "Bitte nicht stören" -Zeichen auf, wenn Sie sich konzentrieren wollen. Wenn das nicht funktioniert, gehen Sie in einen anderen Teil Ihres Büros oder in eine andere Etage Ihres Gebäudes. Sie können mit ihren Kollegen auch eine bestimmte Tageszeit oder einen Tag vereinbaren, die für konzentriertes Arbeiten reserviert ist.
  3. Verhalten. Öffnen Sie nur ein Fenster auf Ihrem Bildschirm und widmen Sie Ihre volle Aufmerksamkeit einer Aufgabe, bis sie abgeschlossen. Machen Sie Pausen während des Tages, wo Sie Ihren Computer verlassen. Versuchen Sie, mindestens eine Stunde täglich sich  "vollständig von der Technologie zu trennen".
  4. Gedanken. Für viele von uns ist dies die härteste Nuss, die es zu knacken gilt. Der Verstand neigt dazu, abzudriften. Wenn sie an eine wichtige kleine Aufgabe denken, während Sie fokussierte Arbeit machen, notieren Sie diese auf einem Notizblock und kommen Sie später darauf zurück. Machen Sie dasselbe mit Informationen, die Sie online nachschlagen möchten.
 
Das Ergebnis ist die Fähigkeit, ein Leben der Wahl zu schaffen. Es ist mehr als nur Konzentration. Es geht darum, die Kontrolle über Ihre Zeit und Prioritäten zu übernehmen.
 
Denn, wenn Ihre Aufmerksamkeit weiterhin abgelenkt wird und E-Mails, Meetings und "Feuerlöschaktionen" Ihre Tage prägen, werden bald Wochen oder Monate vergangen sein und Ihr Leben wird voll von den "Erfahrungen", die Sie nie wirklich haben wollten.
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