Über agiles Arbeiten wird viel geredet. Einst von Software-Entwicklern erdacht, soll agiles Management auch die analoge Welt flexibler machen.
Agilität ist eine Schlüsselkompetenz, um in einem volatilen und komplexen Umfeld erfolgreich zu sein. Sie ist die Fähigkeit einer Organisation, sich zu erneuern, anzupassen und sich schnell zu verändern. Ihre wesentlichen Merkmale sind Transparenz, verteilte Führung und schnelle Interation. Agilität erfordert zu allererst eine entsprechende Haltung. Welches Bild haben die Verantwortlichen von Menschen in Organisationen? Werden sie als unmündig betrachtet und müssen deshalb permanent kontrolliert, standardisiert und mit Anreizen»gefüttert« werden? Agile Leadership zeichnet sich durch eine Haltung aus, die neue Erfahrungen sucht und komplexe Herausforderungen begrüßt, um daraus zu lernen. Agile Leader
Agile Leader geben Innovatoren weit mehr Freiraum als traditionelle Ansätze. Das bedeutet nicht Anarchie, sondern es handelt sich um einen strukturierten Prozess selbststeuernder Teams, der die Entwicklung neuer Produkte und Prozesse beschleunigt. Am Beispiel von SCRUM sieht so ein Prozess wie folgt aus: "Initiative Owners" führen selbstorganisierte Teams, konzentrieren sich zu 100% auf ihr Projekt und sind für die Ergebnisse des Teams verantwortlich. Sie definieren die Vision und die Road Map und stellen klare Kommunikation zwischen den Team-Mitgliedern und den Schlüssel-Stakeholdern sicher. Der Scrumm Master oder Process Facilitator ist ein Team Mitglied, der die Team Mitglieder hinsichtlich agiler Techniken trainiert, Team Mitglieder coacht und Team Meetings moderiert. SCRUM gibt Teams weitgehende Kompetenzen und Verantwortungen. Die Team-Mitglieder entscheiden autonom, was jeweils unternommen werden soll, um ihre Ziele zu erreichen. SCRUM geht von einem kooperativen Führungsansatz aus. Führung wird zwischen dem Team, dem Scrum Master und dem Initative Owner geteilt. Teams arbeiten selbstorganisiert, allerdings nicht völlig unkontrolliert. Den Teams wird interne Autonomie verliehen, mit geteilter Entscheidungskompetenz und Führung. Die Führung rotiert innerhalb der Teams zu jener Person, die für die spezifische Aufgabe über die beste Kompetenz verfügt. Damit das funktioniert, müssen die richtigen Team Mitglieder zusammengestellt werden und die Teams müssen klein sein. Der Scrum Master übernimmt die vertikale Führung, in dem er das Team zusammenstellt, die von Initative Owner definierte Vision kommuniziert , Team-Prozesse gestaltet und Ressourcen zur Verfügung stellt. Er organisiert auch die Grenzen des Teams nach außen. Nachdem ein Team aufgesetzt wurde, beginnen die Team Mitglieder mit der Entwicklung von Ideen, sie schätzen den Wert jeder Idee für Kunden und die Entwicklungsanforderungen ein und priorisieren sie anschließend. Sie konzentrieren sich in der Folge auf die Idee mit dem größten Wert für Kunden und das Unternehmen. Diese Idee wird in einem nächsten Schritt in kleine Module aufgeteilt, die in ein bis vier Wochen erledigt werden können. Diese Module, auch SPRINTS genannt, werden ähnlich wie die Ideen vorher priorisiert und das Team beginnt mit dem höchst gereihten. Für jeden Sprint werden Ziele, erforderliche Ressourcen und Aufgaben definiert. Zudem definieren sie, woran sie die Zielerreichung feststellen werden. Die Aufgaben und Aktivitäten werden z.B. in einem KANBAN Board oder ähnlichem Work Flow System verfolgt. Das ermöglicht den Team Mitgliedern und Stakeholdern den Fortschritt zu visualisieren und ermöglicht ihnen Prioritäten zu verändern, Aufgaben zu ergänzen oder zu eliminieren. Agile Methoden legen Wert auf hohe Transparenz. Alle Teammitglieder wissen immer, wo die jeweils anderen Kolleg/innen stehen und wie das vorläufige Gesamtprodukt in jeder Etappe aussieht. Die Team Mitglieder setzen Grenzen, wie viele Aufgaben sie auf einmal verfolgen können und zwingen sich so Aufgaben zu erledigen, bevor sie mit neuen beginnen. Die fixierte Zeit, eine bis zu vier Wochen hilft ihnen einzuschätzen, wie viele Aufgaben sie in dieser Zeit erledigen können, so dass ihre Geschwindigkeit mit jedem SPRINT steigen kann. Jeder Tag beginnt für das Team mit einem fünfzehn minütigem STAND UP MEETING. Hier sprechen alle Team Mitglieder darüber, was sie gestern gemacht haben, was sie heute vorhaben und welche Hindernisse ihnen begegnet sind. Diese Meetings fördern den Team Spirit und helfen Barrieren für den Fortschritt zu identifizieren. Das Ziel jedes SPRINTs sind WORKING INCREMENTS, etwas das der Definition des Teams im Sinne von DONE entspricht, vom Initative Owner freigegeben und für einen Testlauf bereit ist. Jeder Sprint endet mit einem Prototypen oder einem Model, das in schnellen FEED BACK LOOPS mit potentiellen Kunden getestet werden kann bevor weiter in das Vorhaben investiert wird. Zum Abschluss jedes SPRINTS evaluieren die Team Mitglieder den Prozess, identifizieren was gut gelaufen ist und wie man zukünftige SPRINTS verbessern kann. „Sprint Reviews“ und „Sprint Retrospectives“ sind Formate, die Lernen permanent und explizit in den Prozess einbauen. Somit werden Fehler oder Fehlentwicklungen frühzeitig zur Sprache gebracht und gemeinsames Lernen ermöglicht. Dann gehen sie weiter zur nächsten Idee auf ihrem Backlog und der Kreislauf beginnt von vorne.
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