Ihr Unternehmen ist möglicherweise gerade in einen internationalen M&A Prozess involviert oder plant eine internationale Expansion. Ein kritischer Erfolgsfaktor für das Gelingen derartiger Vorhaben ist die Fähigkeit, die multikulturelle Zusammenarbeit wirksam zu gestalten. Die Beachtung einiger wichtiger Faktoren steigert hierbei die Aussichten auf Erfolg:
1. Vorbereitung Eignen Sie sich möglichst viel Wissen über das neue Land, seine Geschichte, sein soziales Gefüge, Normen und kulturelle Sensibilitäten an. Identifizieren Sie Unterschiede zu Ihrer Kultur, aber auch innerhalb der neuen Kultur. Leiten Sie daraus ab, welchen Einfluss diese Informationen auf Ihren Auftrag haben können. Denken Sie darüber nach, was die eigene Kultur in Bezug auf Ihr Verhalten bedeutet. Wie könnte dieses in dem neuen Land aufgenommen werden und was bedeuten die Besonderheiten der anderen Kultur für das Geschäftsverhalten der anderen? Widerstehen Sie dabei der Versuchung, die gewonnenen Erkenntnisse als Stereotype einzusetzen. 2. Aufmerksamkeit Nutzen Sie die erste Zeit vor Ort für Beobachten und Zuhören. Welche Ihrer Annahmen wird bestätigt? Welche weiteren Unterschiede nehmen Sie wahr? Wie sind die Unterschiede zwischen Stadt und Land, den Generationen, den hierarchischen Ebenen? Welche Erwartungen und Befürchtungen werden an Sie vor Ort gestellt? Hinterfragen Sie Ihre „richtige Art“ zu kommunizieren. Bauen Sie in geeigneter Weise mit den Partnern und Mitarbeitern vor Ort Vertrauen auf. 3. Wachstum Nach der anfänglichen Euphorie und dem abenteuerlichen Entdecken lässt sich ein Kulturschock kaum vermeiden. Nach einer gewissen Zeit beginnt man sich über die Andersartigkeit zu beschweren und das fremde Land oder das Unternehmen für den damit verbundenen Stress verantwortlich zu machen. Nutzen Sie diesen „Schock“ als Chance für sich, indem Sie die Andersartigkeit anerkennen und Ihre interkulturelle Kompetenz erweitern (Sprache, Kultur). 4. Nachhaltigkeit Der Auftrag, den Sie zu Hause vereinbart haben, ist oft nicht eins zu eins umsetzbar und muss angemessen übersetzt werden. Binden Sie die Betroffenen ein und lassen Sie die Organisation „hineinwachsen“. Planen Sie ausreichend Puffer für Unvorhersehbares ein. Bauen Sie nach innen und nach außen Netzwerke basierend auf tragfähigen Beziehungen auf. Achten Sie auch darauf, in bestehende Netzwerke eingebunden zu werden. Insbesondere der „Draht“ zur Heimorganisation wird für die Honorierung und Akzeptanz der lokalen „Übersetzungsleistung“ entscheidend sein. Diese Punkte sind nahe liegend und werden doch oft nicht beachtet, sei es aus fehlender Zeit oder mangelndem Interesse. Was auch der Grund ist, bei Nichtbeachtung wird der Erfolg ausbleiben. Vielleicht betreffen diese Fragen Sie heute noch nicht. Die Chancen stehen jedoch gut, dass Sie eher morgen als übermorgen damit konfrontiert werden. |
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