Schnell, intensiv und getrieben durch den Glauben an eine Idee arbeiten Menschen mit Begeisterung an einer gemeinsamen "Sache". Mehr von diesem "Spirit" wünschen sich auch etablierte Organisationen, die oft von lähmenden Routinen und resignierten Mitarbeitern geprägt sind.
Start-Ups sind allerdings keine Miniausgaben von etablierten Organisationen. sondern unterscheiden sich grundlegend im Zweck und im Modus. Während etablierte Organisationen ein bestehendes Geschäftsmodell möglichst effektiv und effizient umsetzen, suchen Start-Ups ein neues, erfolgsversprechendes Geschäftsmodell. Dabei bewegen sie sich in absolutes Neuland und können nicht, wie etablierte Organisationen, auf Erfolge und Erfahrungen zurückgreifen. Sie arbeiten in extremer Unsicherheit. Klassische Planungs- und Analysemethoden verlieren hier ihre Gültigkeit. Start-Ups arbeiten aus diesen Gründen nicht mit Plänen sondern mit Hypothesen, die sie möglichst schnell mit potentiellen Kunden "im echten Leben" testen. Worin sie gut werden müssen, ist im Experimentieren. Ein Teil dieser Fähigkeit besteht darin aus statistisch nicht signifikanten Proben zu extrapolieren. Dies erfolgt durch das iterative Testen von Annahmen über potentielle Kunden. Dabei ist ihre Haltung interessiert an echten Kundenbedürfnissen und an Erkenntnissen, die sie wiederholt aus dem Feed Back von Kunden ziehen können. Sie arbeiten mit "Minimal Viable Products" in iterativen Lernschleifen, um die Erfolgswahrscheinlichkeit möglichst hoch und die Fehlerkosten möglichst niedrig zu halten. Wenn ihre Hypothesen dem Test nicht standhalten, werden schnell Anpassungen einer oder mehrerer Teile des Geschäftsmodells vorgenommen. Start-Ups sind temporäre Organisationen auf der Suche nach wiederholbaren und skalierbaren, erfolgreichen Geschäftsmodellen. Kundennähe, Geschwindigkeit und Minimierung der "Lernkosten" ist die Maxime ihres Handelns. Entrepreneurship bedeutet also nicht, ein Produkt zu entwickeln oder eine tolle Idee zu haben, sondern Unternehmensentwicklung. Gefördert wird eine Entrepreneurship-Kultur durch ein geändertes System an Verantwortlichkeiten und einen besseren Entscheidungsprozess. Traditionell mussten sich Vorschläge die Organisation „hinaufarbeiten“ und Top Manager gaben ihr Placet oder auch nicht, nachdem sie den Vorschlag „analysiert“ haben. Heute testen die kundennahsten Mitarbeiter die Vorschläge in Experimenten und liefern dem Top Management die Entscheidungsdaten mit. Was sie dafür brauchen, sind Werkzeuge, die Experimentieren einfach und günstig machen und damit die Fehlerkosten eindämmen. Wenn sie die Innovationskraft, Kundennähe und Engagement in ihrer Organisation stärken wollen, dann kann eine Start-Up Mentalität erfolgsversprechend, wenn nicht sogar überlebenswichtig sein.
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