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Konfuzius

Entwicklung einer Feedback-Kultur_ Missverständnisse und Voraussetzungen

5/25/2018

 
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Stellen Sie sich vor, die geben in ihrem Navigationssystem das gewünschte Ziel ein und nach Ende der angegebenen Fahrzeit erhalten sie den ersten Hinweis, ob sie richtig gefahren sind. Nicht sehr nützlich, nicht wahr?
 
So verwundert es umso mehr, dass es immer noch weit verbreitetet Praxis ist, Feed Back vornehmlich in formell vorgesehenen Zielvereinbarungsgesprächen zu geben. Das Resultat ist Lob und/ oder Tadel aber keine Hilfestellung bei der Zielerreichung. Dafür soll Feed Back in erster Linie dienen.
 
Mit dem Thema Feed Back sind einige Missverständnisse häufig verbunden.

  • Feed Back ist Lob oder Tadel
  • Feed Back dient der Evaluation der Leistung einer Person
  • Feed Back bedeutet, Ratschläge zu erteilen
 
So verstanden ist es nicht verwunderlich, dass man weder gerne Feed Back gibt noch solches erhält. Sowohl im positiven als auch im negativen Fall entsteht eine eigenartige Asymmetrie, die häufig mit unangenehmen Gefühlen verbunden ist.
 
Auch Lob schadet aber – so Reinhard K. Sprenger– dem Selbstwertgefühl langfristig eher, als es nützt. Weil es urteilt: Auch wenn es positiv ist, kommt das Urteil „von oben“. Weil es
  • leer ist: Die Gelobten erfahren selten etwas Substanzielles. Weil es verführt: entweder zur Selbstüberschätzung oder zu falscher Bescheidenheit. Weil es schwächt: Ohne gelobt zu werden, fehlt vielen der Antrieb.
  • manipuliert: Andere entscheiden für den Gelobten, was gut und richtig ist.
  • erniedrigt: Man wird gelobt wie ein Kind – und kann sich nicht einmal dagegen wehren.
 
Dabei ist ehrliches Feed Back eines der wertvollsten Geschenke, die Führungskräfte ihren Mitarbeitern geben können, wenn sich das Feed Back auf ein spezifisches Ziel und damit verbundenes Verhalten bezieht, unmittelbar, konkret, verständlich und nachvollziehbar ist.
 
Es geht nicht um eine Beurteilung der Person sondern um eine Hilfestellung, die angestrebten Ziele zu erreichen. Das gelingt dann, wenn Feed Back Geber

  1. ihre Absichten überprüfen.
  2. regelmäßig  Feed Back geben
  3. selbst an  Feed Back interessiert sind
  4. nach Erlaubnis fragen und unmittelbar Feed Back geben
  5. sich auf spezifisches Verhalten konzentrieren und dessen Wirkung erklären
  6. dem Feed Back Nehmer Zeit geben, die Nachricht zu verarbeiten
  7. wenn der Feed Back Nehmer kein besseres Verhalten kennt, fragen ob er Rat bzw. Ideen möchte
 
Jedenfalls vermeiden sollten sie das sogenannte Feed Back Sandwich, in dem eine Kritische Rückmeldung zwischen wohltuendem Lob verpackt wird. Vermeintlich sind dann kritische Rückmeldungen leichter „verdaubar“. Das ist ein Irrglaube und geht noch mehr in die falsche Richtung, wenn eine Kritik an der Person im Sandwich verpackt wird.
 
Laufend Feed Back einzuholen und daraus zu lernen ist in einer dynamischen Umgebung erfolgsentscheidend und wird zukünftig unverzichtbar werden.
 
Wie kann also eine Feed Back Kultur gefördert werden?

  • NAME IT : Ausgangsbasis ist die Entscheidung im Managementteam eine Feed Back Kultur zu entwickeln. Dazu braucht es Klarheit darüber, wo die Organisation heute steht und wie die Feed Back Kultur konkret aussehen soll.
 
  • BRAND IT: Der wichtigste Punkt ist natürlich ein gemeinsames Bewusstsein über den Sinn einer Feed Back Kultur, nämlich das gegenseitige Wachstum durch ehrliches und konstruktives Feed Back zu unterstützen.
 
  • WEAR IT: Die Managementteam- Mitglieder sind die wichtigsten Botschafter des Vorhabens, indem sie den Sinn und das Vorgehen vermitteln und das erwünschte Verhalten vorleben. Das setzt voraus, dass sie ein gleiches Verständnis von Feed Back haben und natürlich die Regeln kennen.
 
 
  • TEACH IT: It’s simple but not easy. Auch wenn die Feed Back Regeln einfach erscheinen ist ihre Anwendung oft schwieriger als vermutet. Feed back in unterschiedlichen Formaten zu erlernen und zu probieren ist ein wesentlicher Bestandteil für die Entwicklung einer Feed Back Kultur.
 
Wenn Mitarbeiter erleben, dass ihre Führungskräfte regelmäßig hilfreiches Feed Back geben und ebenso solches erfragen und damit angemessen umgehen, kann sich Schritt für Schritt eine starke Feed Back Kultur entwickeln.
 
Drei Zutaten braucht es dafür: Einsatz, Wissen und Disziplin.

 

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