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Strategien zum Umgang mit Unsicherheit

1/20/2018

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Unsicherheit war immer Teil unseres Lebens, doch zwei Aspekte der Turbulenzen seit 2008 sind besonders erwähnenswert: Die erste ist die unglaubliche Geschwindigkeit der Ereignisse und das Ausmaß in welchem sie sich multiplizieren.
Die zweite ist der Domino- Effekt, den die ursprüngliche Immobilien-Krise in den USA auf die Weltmärkte hatte.
 
Je schneller sich die Welt verändert, umso radikal endlicher wird unser Wissen beziehungsweise Erfahrungswissen. Das Optimum von gestern ist der Standard von heute. Die technische Entwicklung beschleunigt zunehmend das Ende der Massenproduktion. Branchengrenzen lösen sich auf. Die Kunden von heute sind nicht mehr zwangsläufig auch die von morgen. Lineare Lösungen, lineares Denken, lineares Management und lineare Karrieren sind in einer dynamischen, volatilen, veränderungsstarken und mehrdeutigen Welt keine Lösung, sondern ein Problem.
 
Unsicherheit unterscheidet sich dabei grundlegend von Risiko. Bei Risiken kennt man mögliche Ergebnisse und Wahrscheinlichkeiten, bei Unsicherheit nicht. Rumsfeld nannte Unsicherheiten die „Unknown unknows“
 
Was passiert also, wenn die Umwelt so unsicher ist das keine Art von Analyse eine Vorausschau der Zukunft erlaubt?
Wie können sich Organisationen darauf vorbereiten, unvorhersehbare Ereignisse zu antizipieren und darauf zu reagieren?
Welche individuellen und organisationalen Fähigkeiten sind erforderlich?
 
Die Fähigkeit mit Unsicherheit effektiv umzugehen basiert weniger auf spezielle Management-Techniken als auf einer Reihe von organisationsweiten Fähigkeiten, die zur strategischen „Readiness“ der Organisation beitragen, wie
  1. Strategische Antizipation, die Fähigkeit eine hochanpassungsfähige Strategie zu entwickeln und in einem unsicheren, volatilen Umfeld zu implementieren. Das bedeutet insbesondere auf mehrere, mögliche Entwicklungen vorbereitet zu sein.
  2. Navigational Leadership, die Fähigkeit ein gemeinsames Bild über die Situation der Organisation zu etablieren und die Zuversicht und den Optimismus in eine ungewisse Zukunft voranzuschreiten. Das bedeutet auch einfache Analysewerkzeuge zu bevorzugen, die in komplexen Situationen zuverlässiger sind als detaillierte.
  3. Agilität, die Fähigkeit, sich schnell und flexibel zu bewegen, um den sich aus der Ungewissheit ergebenden Chancen und Risiken zu nutzen oder sich anzupassen. Der Fokus liegt nicht nur auf den Ergebnissen sondern auch auf dem Prozess, um möglichst schnell zu lernen.
  4. Resilienz, die Fähigkeit Rückschläge und Widrigkeiten zu verkraften und positiv darauf aufzubauen sowie
  5. Offene Kollaboration, die Fähigkeit Grenzen aufzulösen, Verbindungen aufzubauen und durch Partnerschaften und Teilen von Ideen und Informationen breitere Perspektiven zu erlangen. So kann die Organisation ihre Grenzen, sowohl strukturell als auch mental überwinden.
Diese Fähigkeiten ermöglichen es der Organisation, schnell auf unvorhersehbare Ereignisse im Umfeld zu reagieren, mit Zuversicht und Optimismus in die Zukunft zu blicken, Chancen zu erkennen und effektiv zu nutzen und mit Hindernissen und Rückschlägen gut umzugehen. Sie besitzt die Fähigkeit, organisatorische Grenzen zu durchbrechen, starke Verbindungen aufzubauen und Perspektiven durch den Austausch von Ideen und Informationen mit externen Partnern zu erweitern.

Auch Lean Start Up Essentials können in Situationen extremer Unsicherheit hilfreich sein:
  • Verschwenden Sie keine Zeit mit Plänen- am Anfang haben sie nur eine Reihe ungetesteter Hypothesen, welche am Besten in einem Überblick z.B. in einem Business Modell Canvas zusammengefasst werden. Ideen werden dabei gerade soweit definiert, dass die zugrundeliegenden Hypothesen getestet werden können.
  • Beginnen Sie mit dem Testen der wichtigsten Annahmen und mit kleinen und schnellen Experimenten – Gehen sie hinaus zu potentiellen Kunden und holen sie Feed Back zu allen Elementen des Geschäftsmodells ein.
  • Der Schwerpunkt liegt dabei auf Wendigkeit und Geschwindigkeit. Es werden sogenannte „minimal viable products“ entwickelt, um möglichst früh Kunden Feed Back zu bekommen und schnell daraus zu daraus zu lernen.
 
Unter Start Up versteht der Urheber des Lean Start Up Ansatzes Eric Ries jede menschliche Einrichtung, die unter extremer Unsicherheit neue Produkte und Serviceleistungen entwickelt. Ihr Auftrag ist ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu finden und aufzubauen.

Im Umgang mit Unsicherheit hilft jedenfalls eines, Vertrauen, Vertrauen in sich selbst und andere. Wo Vertrauen herrscht handelt der einzelne so selbständig wie möglich, nach bestem Wissen und Gewissen und die anderen haben Zutrauen in dieses Tun und machen das auch deutlich.

Unsicherheit löst immer auch Angst aus. Es ist wichtig, diese bei sich und bei anderen als normale Reaktion anzuerkennen und produktiv umzugehen. Sie hat eine vitale Funktion, nämlich unsere Aufmerksamkeit zu erhöhen. Wenn man sie so willkommen heißt, ist sie ein stärkender Partner, der Erfolg wahrscheinlicher macht.

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